Pressemitteilung

20180221 1651302Welzower Eltern sprechen sich für den Aufbau einer weiterführenden Schule in Drebkau aus. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen haben am Mittwoch Vertreter einer Elterninitiative der Welzower Bürgermeisterin Birgit Zuchold im Rathaus einen offenen Brief übergeben. Eine Unterschriftensammlung habe binnen weniger Tage fast 1000 Unterstützter gefunden, sagte Karin Noack aus Proschim (Die LINKE).

Der tschechische Energiekonzern LEAG beantragt beim Brandenburger Landesbergamt den aktiven Tagebau Welzow Süd Teilfeld I wesentlich länger zu betreiben.  Ursprünglich war der Betriebsplan bis 2023 befristet. Nun stellt LEAG den Antrag, die Kohlegrube bis in das Jahr 2033 weiter zu betreiben. Bis zum 02. Februar 2018 lagen die Planungsunterlagen im Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe aus.  LEAG begründet die Verlängerung mit "energiepolitischen  Bedingungen  in  den  späten  1990er-Jahren". Daraus ergeben sich  im  Vergleich  dazu  verringerte  Produktionszahlen.  Eine Veränderung der Kohlemenge und der bisher genehmigten Abbaugrenzen soll es jedoch nicht geben.  Ob der neue Tagebau Welzow Süd Teilfeld II immer noch kommen soll, ist weiterhin unklar. Ursprünglich sollte der Kohleabbau im neuen Tagebau im Jahr 2027 beginnen.

img 4938Die Initiative „Grüne Zukunft Welzow“ zeigte sich enttäuscht vom Besuch des Umweltausschusses des Brandenburger Landtags an den Einleitstellen von Grubenwasser aus dem aktiven Tagebau Welzow Süd.  Nur Vertreter des Bergbaubetreibers LEAG und des Landesbergamtes wurden zu dem Vor-Ort-Besuch geladen.  Umweltverbänden wurde trotz eines Antrages der Grünen nicht gestattet offiziell das Wort zu ergreifen:  „Seit Jahren müssen wir mit den ockerbraunen Gewässern in unserer Region leben und es ist kein Ende in Sicht“, kritisiert die Co-Sprecherin der Initiative Karin Noack aus Proschim.

Der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) traf sich am Freitag mit der Welzower Bürgermeisterin Birgit Zuchold (SPD). Bei dem nicht-öffentlichen Treffen, an dem auch führende SPD-Mitglieder aus Welzow sowie das Aufsichtsratsmitglied des Bergbaubetreibers LEAG und Bundestagsabgeordneter Ulrich Fresse (SPD) teilnahmen, wurde Medienberichten zufolge über die Zukunft der Stadt gesprochen. Bei dem Geheimtreffen soll Woidke laut der Lausitzer Rundschau erklärt haben: „In 30 bis 40 Jahren werden wir immer noch Arbeitsplätze im Bergbau und in der Energiewirtschaft haben“. Die CDU/GZW-Fraktion in der Welzower Stadtverordnetenversammlung fordert von der Bürgermeisterin Birgit Zuchold jetzt Aufklärung über das nicht öffentliche Treffen mit dem Ministerpräsidenten.

„Wenn sich die Bürgermeisterin im Geheimen mit dem Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg trifft, geht das weit über ein normale Wahlkampfunterstützung hinaus“, kritisierte der Vorsitzende der Welzower CDU/GZW-Stadtfraktion Günter Jurischka (CDU). Die schwarz-grüne Fraktion will zudem wissen, ob eine Entscheidung zur Abbaggerung von Teilen der Stadt Welzow und des Ortsteiles Proschim bereits gefallen sei. „Wenn der Ministerpräsident von einem Braunkohleabbau bis nach 2050 ausgeht, muss er bereits mehr wissen, als in der Bevölkerung bekannt ist“, sagt Jurischka. Ursprünglich wollte der tschechische Bergbaubetreiber seine Entscheidung über einen neuen Tagebau auf das Jahr 2020 vertagen. „Der neue Tagebau Jänschwalde-Nord kommt nicht mehr, der Tagebau Nochten II wurde erheblich verkleinert. Wenn es in 40 Jahre noch Kohleabbau in der Lausitz geben soll, bleibt nur die Devastierung weiter Teile des Stadtgebiets von Welzow“, interpretiert Jurischka die Ankündigung Woidkes.

hw-9636Die Wählerinitiative "Grüne Zukunft Welzow" (GZW) wie auch die Klimaexpertin der Grünen im Deutschen Bundestag Annalena Baerbock sprachen sich am Mittwochabend in Welzow gegen den neuen Tagebau Welzow-Süd II aus. Die Initiative hatte Experten und Anwohner zu einer Diskussion über die Zukunft der Stadt am Tagebau nach der Offenlegung des sogenannten "Revierkonzepts" der LEAG geladen. "Heimat verkauft man nicht. Wir sind gegen eine weitere Abbaggerung unserer Stadt", sagte die GZW-Sprecherin Hannelore Wodtke. Der tschechische Bergbaubetreiber LEAG kündigte vor wenigen Wochen an, dass der neue Tagebau Jänschwalde-Nord nicht kommen wird, der Tagebau Nochten 2 wesentlich verkleinert wird, für Welzow jedoch erst ab 2020 eine Entscheidung zur Abbaggerung gefällt werden soll. Wodtke bezeichnete die Entscheidung der LEAG als einen "unhaltbaren Zustand".

hw-9383Die Wählerinitiative "Grüne Zukunft Welzow" (GZW) lädt am 19. April ab 18.00 Uhr zu einer Diskussion in die Kumpelklause (Spremberger Str. 77, 03119 Welzow) ein, um über die aktuelle Situation der Stadt am Tagebaurand, aber auch über die anstehenden Entscheidungen in der Bundespolitik zu diskutieren. Die Bundestagsabgeordnete Annalena Baerbock (Grüne) hat bereits ihr Kommen angekündigt. Der ebenfalls eingeladene Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke ließ sich entschuldigen und begründete seine Absage mit anderweitigen Terminverpflichtungen.

Die aktuellen Aussagen des brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) zur Weiternutzung der Braunkohle stoßen im Tagebaustädtchen Welzow auf Unverständnis. „Mir ist völlig unklar, wie der Ministerpräsident seine Ankündigungen auch nur ansatzweise umsetzen will. Die Energiepolitik wird im Bund gemacht und dort stehen alle Zeichen auf einen Ausstieg aus der Kohle“, sagt das Mitglied im Welzower Stadtparlament Hannelore Wodtke (Grüne Zukunft Welzow – GZW). „Es ist bedauerlich, dass der Ministerpräsident immer noch Durchhalteparolen in Potsdam ausgibt. Die Spatzen pfeifen es doch schon von den Dächern, dass der neue Tagebau Welzow-Süd II nicht mehr kommen wird. Wir Menschen hier sind nur noch das Faustpfand tschechischer Finanzkonglomerate, die sich einen Kohleausstieg versilbern lassen wollen“, sagt Wodtke.

Regina Reichmuth (li) gratuliert Hannelore Wodtke (re)Hannelore Wodtke von der Wählerinitiative (Grüne Zukunft Welzow - GZW) will bei der Wahl des Bürgermeisters der Stadt Welzow am 7. Mai antreten. Auf einer Wahlversammlung am Mittwoch stellte die Initiative Wodtke auf. In geheimer Wahl errang die Welzowerin 100 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Sie habe lange mit sich gerungen, ob sie den Schritt wagen solle, sagte die frischgebackene Bürgermeisterkandidatin. Schlussendlich waren es aber die vielen Zusprüche der Bürger auf der Straße oder beim Einkaufen, die sie dazu ermutigten. Erste Glückwünsche kamen von Regina Reichmuth von der Bürgerinitiative "Vermutete Bergschäden". Unter dem Motto "Wodtke für Welzow" will die ehemalige Verwaltungsfachangestellte jetzt in den Wahlkampf ziehen. Wodtke führt seit 2014 den Umweltausschuss in der Welzower Stadtverordnetenversammlung.

"Schluss mit den Märchen" forderte Wodtke: "Welzow muss sich den Realitäten stellen. Statt hochschwebender Ankündigungen brauchen wir Sinn für das wirklich Machbare". Es gebe viele Baustellen in der Stadt: "Was ist mit der Ratsburg, dem alten Ärztehaus, dem Kasino oder den Häusern der "Schafställe" in der City von Welzow?. Nichts. Das ist kein Ruhmesblatt für die Amtsinhaberin", sagte Wodtke bei ihrer Vorstellungsrede. Seit Jahren habe die Stadt keinen bestätigten Haushalt: "Die Stadt braucht ein realistisches Leitbild Welzow 2030".

Die Wählerinitiative „Grüne Zukunft Welzoew (GZW)“ lädt am 22. Februar 2017 ab 18.00 Uhr in den Festsaal der Kumpelklause (Spremberger Str. 77, 03119 Welzow) alle Freunde, Unterstützer und Interessierte zur Aufstellung von Hannelore Wodtke als Kandidatin für die Wahl zum Bürgermeister der Stadt Welzow ein.

www.ideengruen.de | markus pichlmaierDie erste Sitzung der Welzower Stadtverordneten in diesem Jahr war trotz voller Tagesordnung recht spärlich besetzt. Mehr als ein Drittel der Abgeordneten hatte sich vorab entschuldigt. Die Bürgermeisterin Birgit Zuchold (SPD) ließ sich durch den Leiter der Verwaltung Detlev Pusch vertreten. Dennoch war die Versammlung beschlussfähig wie Reinhard Franke (SPD) feststellte, der den ebenfalls abwesenden Vorsitzenden Carsten Kupsch vertrat.

Hannelore Wodtke (Grüne Zukunft Welzow - GZW) nutzte die Gunst der Stunde und forderte einem Plädoyer mehr Offenheit und Transparenz gegenüber den Einwohnern der Stadt. Einem Antrag der Fraktion von CDU/GZW zur "Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit" folgte dann auch die Mehrheit der anwesenden Abgeordneten. Demnach werden in Zukunft die Protokolle der Sitzungen der Stadtverordneten im Internet veröffentlicht, wie es in anderen Parlamenten schon lange üblich ist. "Die Bürger haben ein Anrecht zu wissen, was wir sagen und was beschlossen wird" erläuterte Wodtke ihren Standpunkt. Einwände von anderen Abgeordneten, wie: "es könne zu Missgunst und Zwietracht in der Stadt führen, wenn das Verhalten der Stadtverordneten öffentlich werde", wies Wodtke zurück: "Wir wurden von den Bürgern gewählt und unser Handeln sollte daher transparent für alle Einwohner sein. Ich habe mich für keine meiner Entscheidungen zu schämen".

Weiter bereiten die Abgeordneten den Weg für die Errichtung eines neuen Windrades in der Stadt vor. Es wurde der Abschluss eines Vertrages zur Sicherung der Infrastruktur zwischen der Stadt Welzow und der Naturstrom AG zur Errichtung und zum Betrieb einer Windenergieanlage beschlossen: "Es gibt einen kleinen Wandel in der Stadt", bemerkte Wodtke: "Unser Welzow am Rand des Tagebaus verschließt sich nicht mehr den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Auch wenn es nur ein einziges Windrad ist. Es ist gut und richtig, dass endlich einmal angefangen wird".