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img 4938Die Initiative „Grüne Zukunft Welzow“ zeigte sich enttäuscht vom Besuch des Umweltausschusses des Brandenburger Landtags an den Einleitstellen von Grubenwasser aus dem aktiven Tagebau Welzow Süd.  Nur Vertreter des Bergbaubetreibers LEAG und des Landesbergamtes wurden zu dem Vor-Ort-Besuch geladen.  Umweltverbänden wurde trotz eines Antrages der Grünen nicht gestattet offiziell das Wort zu ergreifen:  „Seit Jahren müssen wir mit den ockerbraunen Gewässern in unserer Region leben und es ist kein Ende in Sicht“, kritisiert die Co-Sprecherin der Initiative Karin Noack aus Proschim.

„Ich finde die Arbeitsweise des mehrheitlich von SPD und LINKEN dominierten Ausschuss gelinde gesagt etwas befremdlich, wenn nur der Bergbaubetreiber und das Bergamt angehört werden, aber Kritiker wie dem Umweltverband BUND das Rederecht verweigert wird“. Erst vor wenigen Tagen veröffentlichte der BUND Stichproben aus an den Gewässern rund um den Tagebau abgelagertem Ockerschlamm, in denen erhöhte Schadstoffe wie Arsen nachgewiesen wurden. „Wenn man Frösche fragt, ob der Teich trockengelegt werden soll, wissen doch alle, was gequakt wird“, sagt Noack enttäuscht.

Das Brandenburger Bergamt erklärte erst vor wenigen Tagen, dass das Arsen überall herkommen könne, aber nicht aus dem Tagebau, und bestätigte damit die Ansicht des tschechischen Bergbaubetreibers LEAG. „Fakt ist doch, es wurden erhöhte Arsenwerte gefunden.  Ich fordere ein Einschreiten der Landesregierung und keine unklaren Schuldzuweisungen“, sagt Noack.  Der Chef des Brandenburger Bergamtes brachte unlängst eine mögliche Düngung durch die Landwirtschaft ins Gespräch.

An der öffentlichen Ausschusssitzung nahm der Geschäftsführer des BUND-Brandenburg Axel Kruschat dennoch teil und begleitete zusammen mit der Vorsitzenden des Umweltausschuss der Stadt Welzow Hannelore Wodtke die Mitglieder des Brandenburger Landtages.  „Es gab keine neuen Erkenntnisse“, bedauert Hannelore Wodtke (Grüne Zukunft Welzow): „Die Menschen in unserer Region haben Sorgen, aber die Antworten der Behörden waren heute doch recht dünn“.  Im Beisein der Welzower Umweltausschussvorsitzenden nahm Kruschat heute an verschiedenen Einleitstellen von Wasser aus der Kohlegrube erneut Stichproben von Eisenocker aus dem Tagebau. „So ein Engagement hätten wir uns auch von den Landesbehörden gewünscht“, sagte Wodtke.

Kategorie: Pressemitteilung