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"Luftkurort Welzow in himmlischer Ruhe?" - Vattenfall stellt Daten zur Staub- und Lärmbelastung am Tagebaurand vor
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Der Tagebaubetreiber Vattenfall lud am Donnerstagabend zu einer Bürgerversammlung in das alte Bahngebäude der Stadt Welzow, jetzt Besucherzentrum "excursio" ein um über Lärm- und Staubbelastung zu informieren. „Die so genannten Informationen waren eine Farce hoch zehn", resümierte Hannelore Wodtke von der Bürgerinitiative „Vermutete Bergschäden" den Abend. So stellten die Vertreter Vattenfalls Ullrich Höhna und Henrik Ansorge, sowie einige mitgebrachte Gutachter nur hochgerechnete Mittelwerte für Lärm und Staub vor, jedoch ohne die Spitzenwerte zu benennen.
Nach Angaben von Ullrich Höhna betrage der Lärm innerhalb der Stadt Welzow nur 30 bis maximal 45 Dezibel. Das Bundesumweltministerium deklariert diese Geräuschpegel zwischen dem Ticken einer Uhr und einem nahen Flüstern, merkte Wodtke an. In der wenige hunderte Meter neben der Stadt liegenden Tagebaugrube emittiere beispielsweise die Bandanlage 116 Dezibel oder der Schaufelbagger 112 Dezibel, berichtete Höhna bei der Vorstellung von Lärmschutzmaßnahmen. Das entspricht ungefähr dem Lärm eines startenden Düsenjets. Auch beim Staubniederschlag liegen Welzow und Neupetershain mit Mittelwerten von maximal 0,1 g/m²*d weit unter der Grenze des Gesetzgebers von 0,35 g/m²*d, berichtete Norbert Suritsch von der Münchner Firma BBM.
Stopp der neuen Kohlefelder wegen Ungewißheit
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Im SPIEGELONLINE alarmierten am 10.Oktober Informationen vom drohenden Ende des Braunkohletagebaus Garzweiler II. Der Bügermeister von Erkelenz droht mit dem Umsiedlungsstopp. Ohne Vorliegen einer Garantieerklärung will Bürgermeister Jansen (CDU) die Umsiedlung von 3000 Bürgern stoppen.
Die Zukunft der Braunkohle ist offensichtlich ungewiss. Die Cash Cow (Geldkuh) Braunkohle als letzte große Gewinnquelle ist unsicher geworden. Viele Großstädte und Kommunen haben sich der Entscheidung der Erkelenzer angeschlossen. Gegenwärtig hat RWE erhebliche ökonomische Probleme wegen dem hohen Stromangebot in Deutschland. Nur durch den an der Börse äußerst geringen Preis für CO2-Emissionsrechte können mehr als ein Dutzend kleiner Braunkohlekraftwerke in Garzweiler produzieren. Doch die Preise steigen bei zunehmendem Wirtschaftswachstum wieder und somit sinkt die Rentabilität der Braunkohleverstromung. Hinzu kommen Forderungen der Gewerkschaft zu einem spürbaren Lohnplus, nachzulesen in der LR vom 15.10.13. Das ist eigentlich unerträglich.
Klimaschutz-Vereinbarung der Landesregierung ist eine Farce - Studie: Kosten für CCS-Pipeline soll Allgemeinheit aufgebürdet werden
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Die Allianz für Welzow (Spree-Neisse) und die Bürgerinitiative CO2ntra Endlager (Märkisch-Oderland) üben scharfe Kritik an der Vereinbarung zwischen dem Land Brandenburg und dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall.
"Mit dem Vertrag soll nur die Abbaggerung von Dörfern legitimiert werden und der mittelfristige Ausstieg aus der Braunkohleverstromung auf dem Sankt Nimmerleinstag verschoben werden, sowie die Energiewende verschleppt werden", kritisiert Günter Jurischka von der Allianz für Welzow. Das Klimaschutzversprechen sei eine "Farce". Braunkohle ist nun mal der schmutzigste Energieträger. Mit der Verspressung des Klimagases Kohlendioxid (CO2) aus den aus den Lausitzer Kraftwerken ist noch kein Gramm durch das auf geschworene technologische Verfahren eingespart worden. "Der Schmutz soll unter den Teppich gekehrt werden", sagte Jurischka. Vattenfall und die rot-rote Landesregierung planen das Klimagas mittels eines noch zu bauenden Pipelinenetz quer durch Europa in der Nordsee zu verklappen.
Vogelgezwitscher lauter als Tagebaulärm?: Bergbaubehörde lehnt Messungen von Lärmbelastung in Welzow ab - Betroffene für Nachtarbeitsverbot
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Auf der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung (SVV) im Welzower Rathaus sprach sich am Mittwochabend das zuständige Landesbergamt gegen Messungen der Lärmbelastung aus dem benachbarten Braunkohle-Tagebau aus. Hannelore Wodtke von der Bürgerinitiative "Vermutete Bergschäden" forderte daraufhin ein immer wieder in Rede stehendes Nachtarbeitsverbot am Tagebau Welzow von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr. Offensichtlich kann oder will das Landesbergamt nicht seiner rechtlich festgeschriebenen Kontrollpflicht nachkommen. Dann müsse der Konzern seine Produktion über Nacht eben einstellen, so Wodtke am Rande der Sitzung. Die Ausflüchte des Bergamtes bezeichnete die Welzowerin als "hanebüchen".
Neuer Tagebau Welzow Süd II: Kritik an „unredlicher Angstkampagne“ der Kohlebefürworter
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Die Allianz für Welzow bezeichnete die Kampagne des Verein „Pro Lausitzer Braunkohle“ als „unredlich“. Die Kohlebefürworter übten „starken Druck“ auf die Menschen in der Region aus, betonte Günter Jurischka, Sprecher der Initiative „Dorf-Kohle-Umwelt“ aus Proschim.
So wurde von den Sammeltrupps der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie und Energie (IG BCE) immer wieder suggeriert, die Kritiker wollten einen sofortigen Braunkohleausstieg und von heute auf morgen alle Arbeitsplätze abschaffen, berichtet Jurischka. „Das stimmt so nicht!“
„Wir treten für einen mittelfristigen Braunkohleausstieg bis weit in die 2030er Jahr ein. Wenn tatsächlich die Braunkohle nur für das Kraftwerk Schwarze Pumpe (Spremberg) benutzt werde, müsse niemand seinen Arbeitsplatz verlieren und es bliebe genug Zeit den nötigen Strukturwandel in der Lausitz endlich anzugehen“, stellte Johannes Kapelle („Opa ohne Lobby“) aus Proschim klar.