Welzower Eltern sprechen sich für den Aufbau einer weiterführenden Schule in Drebkau aus. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen haben am Mittwoch Vertreter einer Elterninitiative der Welzower Bürgermeisterin Birgit Zuchold im Rathaus einen offenen Brief übergeben. Eine Unterschriftensammlung habe binnen weniger Tage fast 1000 Unterstützter gefunden, sagte Karin Noack aus Proschim (Die LINKE).
Die Eltern kritisieren vor allem die weiten Anfahrtswege. "Schulwege von mehreren Stunden sind einfach nicht mehr länger tragbar", kritisierte Noack die derzeitige Lage: "Wenn wir unsere Kinder zukünftig anstatt von Großräschen nach Kolkwitz schicken müssen, stellt das eine weitere Verschlechterung der schon heute unhaltbaren Situation dar." Aktuell wird im Landkreis Spree-Neiße der Standort für den Neubau einer weiterführenden Schule diskutiert. Eigentlich stand Kolkwitz für den Landkreis als Standort schon fest, der Antrag wurde vom Bildungsministerium allerdings abgelehnt. In Drebkau stellt man sich indes gegen den Standort in Kolkwitz und fordert eine Gesamtschule im Ort. "Wenn wir uns aber alle mal ehrlich machen, brauchen wir eigentlich weiterführende Schulen an beiden Standorten. Schon heute reichen die Kapazitäten nicht aus, selbst wenn man Cottbus mit dazu zählt. Und die geplante Monsterschule in Kolkwitz könnte auch kleiner eröffnet werden und dafür dann eine weitere zusätzliche in Drebkau.", sagte Noack: "Es kann nicht angehen, dass es im südwestlichen Teil des Landkreises Spree-Neiße sozusagen eine weiterbildungsfreie Zone gibt".
Unterstützung hat die Elterninitiative vom Elternteil und Drebkauer Ortsvorsteher Torsten Richter bekommen: "Wir hatten in Drebkau mal eine Realschule, die auf dem Papier sogar noch existiert. Es werden momentan 2 mögliche Varianten für das neue Schulzentrum geprüft und qualifiziert. Eine davon wäre eine Erweiterung der jetzigen Grundschule.", erklärte Richter im Welzower Rathaus. Bereits am Dienstag haben die Drebkauer Stadtverordneten einstimmig für die Gründung eines Schulzentrums in der Stadt votiert.
Auch die Welzower Stadtverordnete Hannelore Wodtke (Grüne Zukunft Welzow) erklärt sich solidarisch: "Eine gute Schulinfrastruktur ist eine Vorausetzung um Menschen fernab der Speckgürtel von Berlin und Cottbus zu halten". Nach Meinung der Abgeordneten dürfe der Schulstandort keine Frage der Finanzen sein. "Immer wieder hört man, dass es Geld für den Strukturwandel in der Lausitz geben soll. Leider ist mir völlig unklar, wer das bekommt, oder wohin man sich mit Projekten wenden kann", moniert Wodkte. Diese und andere Fragen will die Welzower Stadtverordnete bei einem Treffen mit der Landtagsabgeordneten Heide Schinowsky aus Jänschwalde in der nächsten Woche erörtern. "Der Landtag befasst sich sogar mit einer eigenen Enquete-Kommission über die Zukunft der ländlichen Regionen. Genau da gehört die Causa weiterführende Schule auch hin", meint Wodkte.