EDCY Welzow 8985Die Lausitz könnte Standort für Löschflugzeuge werden. Ein entsprechendes Konzept stellten heute Vertreter der Unternehmen Frank-Air und Dresden Aerospace AG am Flugplatz Welzow vor. Hannelore Wodtke, Mitglied der Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung („Kohlekommission“) der Bundesregierung will das Vorhaben nun in die Bundeskommission einbringen als eine Maßnahme zur Bewältigung des Strukturwandels.

Deutschland besitzt derzeit kein einziges Löschflugzeug. Bei Bedarf werden nur Hubschrauber genutzt werden, um Brände aus der Luft zu bekämpfen. Mit einem Löschflugzeug könnte Feuer im Wald bereits in der Entstehungsphase gelöscht oder zumindest eingedämmt werden. Es könnten Brände schnell auch in unzugänglichen Regionen und munitionsbelasteten Gebieten effektiv bekämpft werden. Die Europäische Kommission hat in 2018 eine Studie über die aktuell verfügbaren Möglichkeiten zur Flugzeugbrandbekämpfung aus der Luft veröffentlicht. Daraus sollen neue konkrete Schritte für die Länder der EU abgeleitet und umgesetzt werden, erläuterte Peer Forberg, Geschäftsführer Dresden Aerospace AG: „Wenn sich Deutschland zu einer Einrichtung einer Löschflugzeugstaffel bekennen würde, bestünde die Möglichkeit einer 75-prozentigen Förderung durch die EU“. Die Kosten würden sich laut einer EU-Studie auf 6 bis 9 Millionen Euro pro Jahr für ein Löschflugzeug, inklusive Mannschaft, Wartung und Versicherung betragen.

EDCY Welzow 9092Aufgrund der Deutschlandweit einzigartigen Lage des Flugplatzes Welzow und den direkt anschließenden Wasserlandeplatz würde sich die Region für die Einrichtung einer Flugzeug-Löschstaffel mit Ausbildungszentrum für Brandbekämpfung aus der Luft hervorragend eignen, sagte Frank Degen von Frank-Air. Der Einsatz würde nicht nur im nahen Umkreis des Landes Brandenburg zu Gute kommen, sondern die Löschflugzeuge könnten auch Deutschlandweit und sogar EU-weit eingesetzt werden.

Hannelore Wodtke: „Jetzt ist die Bundespolitik am Zug. Dort müssen Entscheidungen gefällt werden“. Das Projekt soll in den kommenden Tagen an auch an Heimatminister Horst Seehofer als verantwortlicher Bundesminister übermittelt werden.